Bei der Begutachtung von Bauschäden werden immer wieder ähnliche Schadensarten von Sachverständigen identifiziert. In den allermeisten Fällen ist es Schimmel in den Bauobjekten, der durch ein Wärmeverbundsystem und dichten Fenstern energetisch verursacht worden ist. Aus diesem Grund ist eine alternative Herangehensweise empfehlenswert. Wir sprechen mit zwei Bausachverständigen, die in diesem Beitrag Rede und Antwort stehen.
Gerade bei Altbauten kann es sinnvoll sein beispielsweise einfach verglaste Holzfenster gegen dreifach verglaste Isolierfenster mit integrierter Lüftung auszutauschen. Äußerlich ist der Rauputz instand zu setzen.
Wie sieht es aber mit der Wärme in Innenräumen aus. An dieser Stelle wird heutzutage von Experten ein Weg hin zur Strahlungswärme empfohlen. Der Sachverständige Detlef Baron dazu: “In meiner täglichen Arbeit sehe ich immer wieder Schimmelschäden in Bauobjekten, die sich kostengünstig nur mit einem intelligenten Heizsystem beseitigen lassen. Ist das Heizsystem richtig integriert, kann es sogar die Feuchtigkeit in den Außenwänden reduzieren und damit den U-Wert optimieren.”
Ein solch intelligentes Heizsystem ist die Sockelheizleiste, die an den Wänden montiert wird. Diese fungieren – wie ein Kachelofen – als Speichermedium für Wärme, welches diese in den Raum abgibt. Im Vergleich zu Konvektionsheizungen wird nicht die im Raum umgewälzte Luft erwärmt, sondern vielmehr die Innenoberfläche des Raumes. Also die Wandoberfläche, die den Raum durch Abstrahlung erwärmt.
Kondensat im Raum bildet sich dadurch, dass die Oberfläche der Wand kälter ist als die Raumluft. Dieser Effekt entfällt beim Einsatz von Heizleisten vollständig, da das Prinzip umgedreht wird und die Wärme von der Wand aus erfolgt.
Für den Einsatz von Sockelheizleisten ist eine Voraussetzung zu erfüllen, meint auch die Sachverständige Lena Thonke: “Eine wesentliche Grundvoraussetzung ist, dass das Bauobjekt eine winddichte und zugfreie Außenhülle vorweist. Wenn das bei einem Mehrfamilienhaus gegeben ist, haben wir in 95% der Fälle innerhalb weniger Monate schimmelfreie Wohnungen sicherstellen können.”
Gut geeignet sind dafür massive Außenwände, mit hoher Baustoffdichte, wie Vollziegeln, weiß Frau Thonke. Die Sockelheizleiste selber besteht aus zwei Kupferrohren, auf denen Wärmeleitbleche mit trapezförmigen Lamellen befestigt werden. Durch das Erwärmen der Rohre werden die Bleche erwärmt und können schließlich tief in die Wand eindringen, wie auch in dem Deutschen Architektenblatt nachzulesen ist.